Frühlingserwachen

#käseproduktionbeginntaufdemfeld

Die Bodentemperatur hat jetzt durchschnittlich 8°C im Wurzelbereich erreicht, d.h. das Wachstum der Gräser beginnt. Unser Mitarbeiter Stefan hat heute die Düngung des Grünlandes erledigt.
Aber woher wissen wir, wieviel wir wofür düngen müssen, um die Bestände zu versorgen?!


Im Februar wurden Bodenproben aus dem Wurzelbereich gezogen und anschließend von einem akkreditierten Labor auf vorhandene Nährstoffe untersucht. Gleichzeitig ermitteln wir den Nährstoffbedarf des Grünlandes. Der ergibt sich aus den durchschnittl. Erträgen der letzten Jahre und den zu erwartenden Erträgen in diesem Jahr. Dazu werden Bedarfszahlen der Landwirtschaftskammer herangezogen. Die Bedarfszahlen werden dann mit den im Labor ermittelten Restnährstoffmengen des Bodens abgeglichen. Daraus ergibt sich der Düngebedarf/ha. Diese Berechnungen sind verpflichtend für jeden Landwirt. Damit das alles im Frühjahr rechtzeitig zum Wachstumsbeginn erledigt werden kann, haben die Landwirte im Kreis Stade dafür eigens ein Beratungsunternehmen gegründet. Das AGRUM macht somit für alle Landwirte im Kreis die Düngebedarfsberechnung. Bevor diese nicht auf den Betrieben vorliegen, darf nicht mit der Düngung begonnen werden. Am Jahresende werden dann von AGRUM die Düngebilanzen für jeden Betrieb erstellt, d.h. es wird genau ermittelt, wie viele Nährstoffe den Betrieb verlassen haben. (z.B. über Futter, verkauftes Stroh, abgegebene Gülle, Milch, Fleisch, usw.) Die Düngung auf dem Betrieb (z.B. über Mineraldünger, eigene Gülle, Mist, oder aufgenommene Gülle, sowie Futterreste) wird gegengerechnet. Daraus ergibt sich die Bilanz der einzelnen Nährstoffe. Ziel ist es, die Bilanz im ausgewogenen Bereich zu halten. Da die Natur ihre eigenen Gesetze hat, kommt es vor, dass Dünger durch hohe Niederschlagsmengen ausgewaschen wird, bzw. auch durch den Kapillarhub des Bodens in trockenen Jahren wieder in den Wurzelbereich des Bodens transportiert wird. Über Regen können im Jahr 40 bis 60 kg Stickstoff/ha in den Boden eingetragen werden. All diese Faktoren werden bei der Bedarfsplanung mitberücksichtigt – also ein komplexes, kompliziertes System!

Woher weiß Stefan, wieviel Dünger hinten aus dem Düngerstreuer rauskommt, wie schnell und wo lang er fahren muss?!
Die Düngerstreuer können heute auf wenige kg/ha eingestellt werden. Der Landhändler kennt für jede Düngeart genau das Gewicht je Liter und den Nährstoffgehalt. Aus diesen Angaben kann der Streuer dann präzise eingestellt werden. Die Mengensteuerung auf dem Feld erfolgt über ein geschwindigkeitsunabhängiges Mitnehmerrad auf dem Reifen des Düngerstreuers, dieses treibt dann den Vorschub für das Düngerband an.
Voraussetzung für eine präzise Düngung ist natürlich, dass die Abstände beim rauf- und runterfahren auf dem Feld genau eingehalten werden. Das gewährleistet das GPS- Fahrsystem. Das GPS Display ist an der Scheibe des Treckers angebracht. So hat Stefan ständig den Überblick und kann jederzeit korrigieren.